Effektiver Einbruchschutz für Ihr Haus
Tipps und Maßnahmen gegen Einbrecher

Ein Einbruch kann nicht nur materielle Verluste bedeuten, sondern auch das Sicherheitsgefühl nachhaltig erschüttern. Besonders zur Urlaubszeit steigt die Gefahr, da leerstehende Häuser ein attraktives Ziel für Einbrecher darstellen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause effektiv schützen können – mit praktischen Tipps und effizienten Maßnahmen, die Ihr Eigentum sicherer machen.

Einbruchschutz für Ihr Zuhause: Grundlegende Überlegungen

Einbrecher bevorzugen oft leichte und schnelle Zugänge, die wenig Aufmerksamkeit erregen. Statistiken zeigen: In Deutschland wird etwa alle zehn Minuten ein Einbruch gemeldet. Dabei haben Einbrecher oft wenig Zeit. Türen und Fenster, die sich nicht innerhalb von drei Minuten öffnen lassen, werden meist aufgegeben. Zudem finden die meisten Einbrüche in der Dämmerung oder bei längerer Abwesenheit der Bewohner statt.

Dabei gibt es typische Schwachstellen, die Sie kennen und absichern sollten:

  • Erdgeschoss und Fenster: Fenster im Erdgeschoss sind oft nur unzureichend gesichert. Mit Hebelwerkzeugen wie einem Schraubendreher können Einbrecher sie in wenigen Sekunden öffnen.
  • Kellerfenster: Da Kellerfenster oft nicht einsehbar sind, gelten sie als besonders leichte Ziele. Verstärkungen oder Fenstergitter schaffen hier Abhilfe.
  • Balkontüren: Besonders bei schlecht einsehbaren Balkonen sind Balkontüren ein beliebter Einstiegspunkt. Auch hier sind nachgerüstete Riegel empfehlenswert.
  • Wohnungs- und Haustüren: Schwache Schlösser oder minderwertige Rahmen lassen sich leicht aufbrechen. Einbrecher können diese innerhalb von Minuten überwinden, wenn kein Sicherheitsschloss installiert ist.

Einbruchschutz ist nicht nur eine Investition in die Sicherheit, sondern auch in den Wert Ihrer Immobilie. Professionelle Sicherungsmaßnahmen steigern die Attraktivität des Hauses für Käufer oder Mieter, da sie ein erhöhtes Sicherheitsgefühl vermitteln und oft zusätzliche Kosten für potenzielle Interessenten vermeiden. Lassen Sie den Wert Ihrer Immobilie kostenlos ermitteln:

Warnsignale und moderne Gaunerzinken

Wussten Sie, dass Einbrecher sogenannte Gaunerzinken verwenden? Das sind geheime Markierungen, die Informationen wie "Haus unbewohnt" oder "lohnendes Ziel" kommunizieren. Auch moderne Methoden, wie auffällige Klebestreifen an Haustüren oder Zäunen, werden eingesetzt. Entfernen Sie solche Zeichen sofort und informieren Sie die Polizei.

Gaunerzinken werden vor allem an Hauswänden, Briefkästen, Gartenzäunen, aber auch Laternenmasten, Stromkästen und Mülltonnen hinterlassen.

Symbol Bedeutung
X Vielversprechendes Ziel – lohnt sich einzubrechen
Vorsicht! Hier gibt es einen Hund
~ Hier ist Gefahr (z. B. aufmerksame Nachbarn)
Religiöse Bewohner, eventuell weniger Wertsachen
~~ Das Haus ist derzeit leer (Bewohner verreist)
Hier gibt es nichts zu holen, Ziel uninteressant
/ / / Hinweis auf die Anzahl der Bewohner im Haushalt

Diese Zeichen sind oft klein, in Kreide oder mit einem Stift angebracht, manchmal auch eingeritzt oder mit Klebestreifen angedeutet. Achten Sie auf ungewöhnliche Markierungen und entfernen Sie diese sofort.

Schutzmaßnahmen: Sicherung von Türen und Fenstern

Ein stabiler Einbruchschutz beginnt mit der Sicherung der Einstiegspunkte. Türen und Fenster stellen die größten Schwachstellen dar, lassen sich aber mit der richtigen Technik effektiv nachrüsten.

Haustüren und Wohnungstüren

Die Tür ist oft der erste Zugangspunkt, den Einbrecher prüfen. Eine stabile Tür mit hochwertigen Schlössern kann sie effektiv aufhalten:

  • Sicherheitsschlösser nachrüsten: Schlösser mit Mehrfachverriegelung erhöhen den Widerstand gegen Aufbruchversuche. Die Investition in ein solches Schloss lohnt sich: Einbruchhemmende Modelle kosten ab etwa 150 Euro und bieten vielfach mehr Schutz.
  • Einbruchschutz von innen: Innenliegende Querriegel oder Türverstärkungen verhindern das Aufhebeln der Tür. Besonders für Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern sind solche Vorrichtungen sinnvoll.

Querriegelsicherung an einer Tür von Innen

Fenster und Balkontüren

Fenster und Balkontüren sind oft die Schwachpunkte eines Hauses. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sie sich jedoch effektiv sichern:

  • Fenstergitter: Besonders für Kellerfenster geeignet, bieten Fenstergitter eine dauerhafte Barriere gegen Einbruch. Die Kosten liegen je nach Material und Design zwischen 50 und 200 Euro pro Fenster.
  • Sicherheitsfolien: Eine fast unsichtbare Möglichkeit, Fensterscheiben vor Einbrüchen zu schützen. Diese Folien erschweren das Einschlagen der Scheibe und kosten ab etwa 20 Euro pro Quadratmeter.
  • Abschließbare Fenstergriffe: Sie verhindern, dass Einbrecher durch eingeschlagene Scheiben Fenstergriffe betätigen können. Solche Griffe kosten meist weniger als 20 Euro und sind einfach nachzurüsten.
  • Nachrüstsysteme für Balkontüren: Verstärkte Riegel oder Zusatzschlösser verhindern, dass die Balkontür einfach aufgehebelt werden kann. Eine Balkontür-Nachrüstung kostet in der Regel zwischen 50 und 150 Euro.

Sowohl für Türen als auch Fenster gibt es Einbruchschutz ohne Bohren zu müssen. Diese bieten Flexibilität und vermeiden Bohrlöcher, die vor allem für Mieter lästig sind. Zur Auswahl stehen Türstangen, die zwischen Tür und Boden eingespannt werden. Ein Alarm mit Sensor, der mit Hilfe eines Klebestreifen angebracht wird und Alarm schlägt, wenn die Tür geöffnet wird. Eine dritte Maßnahme ist ein Türstopper mit Alarmfunktion, die als kleiner Keil unter die Tür gelegt wird (vor allem für Balkon- und Terrassentüren geeignet).

Schloss als Lösung ohne Bohrelemente

Smart-Home Lösungen als Einbruchschutz

In Neubauten und modernen Häusern sind Smart-Lösungen längst nicht mehr wegzudenken. Dazu zählen auch Schutzmaßnahmen, z.B. gegen Einbruch. In der Regel muss dafür auch nicht gebohrt werden. Dazu zählen u.a. Funk-Alarmsysteme. Das sind drahtlose Systeme, die Türen, Fenster und Räume absichern. Sensoren werden geklebt und können per App gesteuert werden. Ein weiterer Schutz ist ein App gesteuertes Lichtsystem. Auf diese Weise lässt sich Anwesenheit simulieren.

10 Tipps gegen Einbrecher im Urlaub

Wenn Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung so absichern, dass sie nicht verlassen wirkt. Die folgenden Tipps helfen, Ihre Abwesenheit zu verschleiern und potenzielle Einbrecher abzuschrecken:

  1. Briefkasten leeren lassen: Ein voller Briefkasten ist ein klares Signal, dass niemand zu Hause ist. Fragen Sie doch Ihren Nachbarn, ob dieser Ihren Briefkasten regelmäßig leeren kann. Zeitungsabonnements können bei den meisten Verlagen für die Urlaubszeit abbestellt oder sogar an eine andere Adresse geliefert werden. Auch sollten Sie auf Ihren Briefkasten keinen Verweis an den Nachbarn für den Postboten schreiben.
  2. Zeitschaltuhren verwenden: Beleuchtung, Radios oder Fernseher können automatisch ein- und ausgeschaltet werden, um Anwesenheit zu simulieren.
  3. Bewegungsmelder installieren: Diese schrecken Einbrecher ab, wenn plötzlich helles Licht eingeschaltet wird.
  4. Nachbarschaftshilfe: Informieren Sie Ihre Nachbarn über Ihre Abwesenheit. Sie können während Ihrer Reise ein Auge auf Ihr Haus werfen. Befindet sich Ihr Parkplatz direkt auf Ihrem Grundstück, fragen Sie doch mal Ihren Nachbarn, ob dieser dort ab und zu parken kann. So erhalten potenzielle Einbrecher den Eindruck, das Haus sei bewohnt.
  5. Freie Sicht aufs Grundstück: Was normalerweise vor neugierigen Blicken schützen soll, kann Einbrechern eine perfekte Möglichkeit geben, sich unbemerkt auf Ihrem Grundstück aufzuhalten. Bevor Sie also in den Urlaub fahren, sollten Sie alle Gegenstände, die eine freie Sicht auf das Haus und den Garten versperren, beiseite schaffen. Dies können Gegenstände wie Gartenmöbel, Schirme, Pflanzengerüste und Leitern sein.
  6. Gartentore und Schuppen sichern: Schlösser an Gartentoren und Schuppen halten nicht nur Einbrecher fern, sondern verhindern auch den Diebstahl von Werkzeug.
  7. Kletterhilfen entfernen: Stellen Sie sicher, dass Leitern, Mülltonnen oder Rankhilfen nicht als Aufstiegsmöglichkeit dienen.
  8. Alarmanlagen aktivieren: Moderne Alarmsysteme bieten Echtzeit-Benachrichtigungen auf Ihr Smartphone.
  9. Ersatzschlüssel sicher aufbewahren: Verstecken Sie keinen Schlüssel im Garten. Einbrecher kennen alle typischen Verstecke.
  10. Jalousien in natürlicher Position: Vollständig geschlossene Jalousien können Verdacht erregen. Nutzen Sie stattdessen halb geöffnete Einstellungen oder Zeitschaltuhren.

Immobilien mit modernem Einbruchschutz sind besonders für Familien, ältere Menschen und sicherheitsbewusste Käufer interessanter. Sie suchen oft nach einem „sorgenfreien“ Zuhause, in dem keine zusätzlichen Investitionen notwendig sind. Außerdem kann der Einbruchschutz dir Prämien für Gebäude- und Hausratversicherungen senken, was ein zusätzliches Argument für Kaufinteressenten ist. Sollten Sie ihre Immobilie verkaufen wollen, helfen Die Experten von HAUSGOLD

Wie sichere ich den Garten und den Außenbereich?

Die Sicherheit Ihres Hauses beginnt nicht erst an der Haustür, sondern bereits im Garten und im Außenbereich. Einbrecher nutzen Schwachstellen wie schlecht gesicherte Tore, unbeleuchtete Bereiche und Kletterhilfen aus. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihren Garten sicherer machen können.

Einbrecher abschrecken durch gute Gartenbeleuchtung Beleuchtung ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Abschreckung von Einbrechern. Dunkle Ecken und unbeleuchtete Wege bieten potenziellen Tätern Schutz vor Entdeckung. Strategisch platzierte Bewegungsmelder sorgen dafür, dass verdächtige Bewegungen direkt auffallen. Achten Sie darauf:

  • Bewegungsmelder mit hoher Reichweite: Sie decken größere Bereiche ab und reagieren schnell.
  • Solarbetriebene Lampen: Ideal für abgelegene Ecken ohne Stromanschluss.
  • Smart-Lösungen: Vernetzte Systeme können per App gesteuert werden und simulieren sogar Anwesenheit.

Sicherung von Gartentoren und Schuppen Gartentore und Schuppen werden oft übersehen, sind jedoch bevorzugte Einstiegspunkte für Einbrecher. Besonders, wenn diese direkten Zugang zu Ihrem Haus bieten oder teure Werkzeuge enthalten, die als Einbruchshilfen genutzt werden können.

  • Stabile Schlösser: Investieren Sie in hochwertige Vorhängeschlösser oder Schließsysteme.
  • Verstärkte Scharniere: Erschweren ein Aufhebeln.
  • Bewegungsmelder auch an Schuppen: Ungewöhnliche Bewegungen alarmieren Sie direkt.

Entfernen von Kletterhilfen für Einbrecher Viele Haushalte unterschätzen, wie schnell alltägliche Objekte wie Mülltonnen, Leitern oder Rankhilfen zu Kletterhilfen umfunktioniert werden können. Daher:

  • Mülltonnen wegschließen: Idealerweise in abschließbaren Boxen.
  • Leitern nicht offen lagern: Sichern Sie diese in einem verschlossenen Bereich.
  • Rankhilfen durch unauffällige Designs ersetzen: Achten Sie darauf, dass diese nicht direkt in Fensternähe angebracht werden.

Was kostet ein Einbruchschutz?

Die Kosten für Einbruchschutz hängen von der Art der Maßnahmen und der Größe des Hauses ab. Mechanische Sicherungen sind oft günstiger, während elektronische Systeme wie Alarme oder Kameras teurer, aber auch vielseitiger sind.

Maßnahme Kostenbereich (pro Einheit)
Abschließbare Fenstergriffe 20–50 €
Sicherheitsfolie 30–80 € pro Fenster
Fenstergitter 50–200 € pro Fenster
Türverstärkungen 100–300 € pro Tür
Querriegelschloss 200–600 € pro Tür
Alarmanlage (Funk) 500–2.000 € für das gesamte System
Bewegungsmelder mit Beleuchtung 30–100 € pro Gerät
Videoüberwachung (Kamerasystem) 200–1.500 € für ein Komplettsystem

Beispielrechnung: Einfamilienhaus Ein typisches Einfamilienhaus hat eine Eingangstür, eine Terrassentür, fünf Erdgeschossfenster und zwei Kellerfenster. Die Sicherheitsmaßnahmen umfassen mechanische Sicherungen

Bereich Maßnahmen Anzahl Kosten (je Einheit) Gesamtkosten
Haustür Querriegelschloss 1 400 € 400 €
Terrassentür Sicherheitsriegel 1 150 € 150 €
Erdgeschossfenster Abschließbare Fenstergriffe 5 30 € 150 €
Sicherheitsfolie 5 50 € 250 €
Kellerfenster Fenstergitter 2 100 € 200 €
Außenbereich Bewegungsmelder mit Beleuchtung 3 50 € 150 €

Gesamtkosten: 1.300 €

Ein weiterer Kostenfaktor könnte die Montage sein. Sollten Sie diese von einem Fachmann durchführen lassen, sollten Sie 20-30% der Materialkosten hinzurechnen.

Welche Fördermöglichkeiten für Einbruchschutz gibt es?

Sicherheitsmaßnahmen sind oft mit Investitionen verbunden. Die gute Nachricht: Es gibt staatliche Förderprogramme, die die Kosten erheblich reduzieren können. Die KfW bietet einen Zinsgünstigen Kredit als Förderung, den KfW-Kredit „Altersgerecht Umbauen (159)"

  • Wer wird gefördert?: Privatpersonen (Eigentümer und Mieter, unabhängig vom Alter), Wohnungseigentümergemeinschaften, Bauträger und Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts
  • Was wird gefördert?: Neben Maßnahmen zur Barrierefreiheit auch der Einbruchschutz
  • Förderhöhe: Zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 € pro Wohneinheit

Ein Zuschussprogramm „Einbruchschutz – Investitionszuschuss (455-E) ist eingestellt. Eine Antragstellung ist dauerhaft nicht mehr möglich. Bereits zugesagte Anträge sind nicht betroffen.

Fazit

Einbruchsicherheit ist keine einmalige Maßnahme, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Schutzstrategien. Die wichtigsten Punkte lassen sich jedoch leicht umsetzen, wenn man weiß, worauf es ankommt. Mit den richtigen Vorkehrungen schützen Sie nicht nur Ihr Zuhause, sondern schaffen auch ein Gefühl von Sicherheit für sich und Ihre Familie.

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.

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Häufig gestellte Fragen:

Seit Juni 2019