Baukindergeld ab 2024
Was sind die Alternativen?

Das Baukindergeld war über Jahre hinweg ein entscheidender Förderbaustein für Familien in Deutschland, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollten. Für viele Familien mit Kindern war es eine willkommene finanzielle Entlastung, um den Einstieg in die eigenen vier Wände zu ermöglichen. Doch seit Ende 2022 gehört das Baukindergeld der Vergangenheit an. Warum wurde dieses Programm eingestellt? Welche Alternativen stehen den Familien heute zur Verfügung? Und wie wirken sich diese Änderungen auf die Förderung von Wohneigentum aus?

Was versteht man unter Baukindergeld?

Das Baukindergeld war ein Förderprogramm der Bundesregierung, das zwischen 2018 und 2022 von der KfW-Bank vergeben wurde. Es richtete sich speziell an Familien mit Kindern, die ein Eigenheim bauen oder kaufen wollten. Voraussetzungen waren ein minderjähriges Kind im Haushalt, sowie eine Obergrenze beim zu versteuernden Einkommen ( max. 90.000€, 15.000 € für jedes weitere Kind). Die neugebaute oder neu erworbene Immobilie musste als Hauptwohnsitz dienen.

Förderhöhe: Das Baukindergeld betrug 1.200 Euro pro Kind und Jahr über einen Zeitraum von 10 Jahren. Eine Familie mit zwei Kindern konnte somit insgesamt 24.000 Euro Förderung erhalten.

Ab wann gibt es das Baukindergeld nicht mehr?

Das Programm endete offiziell am 31. Dezember 2022. Bis zu diesem Stichtag mussten alle Anträge vollständig eingereicht sein, um noch in den Genuss der Förderung zu kommen. Der letzte mögliche Förderzeitraum umfasste Immobilien, für die der notarielle Kaufvertrag bis spätestens 31. März 2021 unterzeichnet wurde oder bei Neubauten die Baugenehmigung vorlag.

Nach diesem Datum war es nicht mehr möglich, das Baukindergeld zu beantragen, da die Bundesregierung das Programm auslaufen ließ.

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Warum wurde das Baukindergeld eingestellt?

Die Einstellung des Baukindergeldes war eine politische Entscheidung, die auf mehreren Faktoren beruhte:

  1. Hohe Kosten für den Staat: Das Baukindergeld war ein kostenintensives Programm. Die Bundesregierung stellte insgesamt rund 10 Milliarden Euro für die Förderung zur Verfügung. Kritiker bemängelten, dass die Fördermittel teilweise ineffizient eingesetzt wurden, da sie auch Familien mit einem höheren Einkommen zugutekamen.
  2. Soziale Gerechtigkeit: Es gab Stimmen, die das Baukindergeld als sozial ungerecht kritisierten. Vor allem Familien in ländlichen Regionen oder kleineren Städten profitierten von der Förderung, da dort die Immobilienpreise vergleichsweise moderat waren. In Großstädten hingegen reichte das Baukindergeld oft nicht aus, um die hohen Kauf- oder Baukosten abzufedern.
  3. Fokus auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Die Bundesregierung hat ihre Förderpolitik stärker auf klimafreundliche und energieeffiziente Bauweisen ausgerichtet. Statt pauschaler Zuschüsse wie beim Baukindergeld sollen künftig gezielt Projekte unterstützt werden, die nachhaltigen Wohnraum schaffen.

Wie viele Familien profitierten vom Baukindergeld?

Trotz der Kritik war das Baukindergeld für viele Familien eine wichtige Unterstützung. Laut Angaben der KfW-Bank haben bis Ende 2022 rund 330.000 Familien das Baukindergeld beantragt. Die meisten Anträge kamen aus Regionen mit vergleichsweise niedrigeren Immobilienpreisen, da hier die Förderung einen größeren Unterschied machte.

Regionale Unterschiede:

  1. Bundesländer wie Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verzeichneten die meisten Anträge.
  2. In Großstädten wie München, Hamburg oder Berlin war die Nutzung des Baukindergeldes aufgrund der hohen Immobilienpreise eher gering.

Nachfolger von Baukindergeld: Welche Alternativen gibt es?

Die Bundesregierung hat neue Förderprogramme ins Leben gerufen, die sich stärker auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz konzentrieren. Diese Alternativen wie das "Wohneigentum für Familien" (WEF) oder "Jung kauft Alt" sollen gezielt Familien unterstützen, die zukunftsfähige und klimafreundliche Wohnlösungen anstreben.

Wohneigentum für Familien (WEF)

Als direkte Nachfolge des Baukindergeldes wurde das Programm "Wohneigentum für Familien" (WEF) der KfW (kreditnr.300) eingeführt. Es bietet zinsgünstige Kredite für Familien, die ein Eigenheim bauen möchten. Im Gegensatz zum Baukindergeld, das als direkter Zuschuss ausgezahlt wurde, setzt das WEF auf eine langfristige Finanzierungshilfe. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von klimafreundlichem und energieeffizientem Wohnraum.

Wann wird gefördert?

  • Mindestens ein minderjähriges Kind muss im Haushalt leben
  • Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf maximal 90.000 Euro pro Jahr betragen. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro.
  • Es handelt sich um einen Neubau oder Erstkauf. Die Immobilie muss strenge Anforderungen an Energieeffizienz erfüllen (z. B. KfW-Effizienzhaus Standards).
  • Gefördert wird nur Wohneigentum, das von der Familie selbst bewohnt wird.

Sie erhalten die Förderung nicht für Kinder, die nach der Antragstellung geboren werden.

Wann wird nicht gefördert?

  • Familien die über eigene Immobilien oder Immobilienanteile verfügen
  • Familien, die bereits Baukindergeld erhalten haben
  • Wenn der Kredit als Umschuldung oder Nachfinanzierung genutzt wird
  • Beim Kauf eines Grundstücks oder eine Ferienimmobilie

Die Attraktivität des WEF-Programm liegt sicherlich in den niedrigen Zinsen. Vor allem in Zeiten mit höherem Zinsniveau eine enorme Entlastung. Außerdem ist die Förderung an hohe Energieeffizienz-Standards gebunden, was die Neben-und Betriebskosten der Familien perspektivisch senkt.

Unterschiede zwischen Baukindergeld und WEF

Merkmal Baukindergeld Wohneigentum für Familien (WEF)
Art der Förderung Direkter Zuschuss Zinsgünstige Kredite
Einkommensgrenze pro Jahr 90.000 Euro + 15.000 Euro/Kind 90.000 Euro + 10.000 Euro/Kind
Förderhöhe 1.200 Euro/Kinder/Jahr (10 Jahre) Bis zu 240.000 Euro als Darlehen
Klimafokus Nicht zwingend erforderlich Strenge Energieeffizienzvorgaben

Das WEF-Programm bietet viele Vorteile, steht aber in einigen Punkten auch unter Kritik. Die hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Einkommen schränken den Kreis der förderfähigen Familien enorm ein. Hinzu kommt, dass die Förderhöhe in Großstädten mit hohen Immobilienpreisen nicht reicht.

Jung kauft alt

Das Förderprogramm "Jung kauft Alt" wurde im September 2024 vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) eingeführt.

Ziel dieses Programmes ist die Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilien, um Leerstände zu reduzieren und Ortskerne zu revitalisieren. Ein weiteres Ziel ist der Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele durch energetische Sanierung, dazu später mehr.

Wann wird gefördert?

  • Mindestens ein minderjähriges Kind muss im Haushalt leben
  • Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf bei einem Kind maximal 90.000 Euro betragen; für jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um 10.000 Euro.
  • Förderfähige Immobilien: Bestandsgebäude mit einer Energieeffizienzklasse F, G oder H. Innerhalb von 4,5 Jahren nach Förderzusage muss eine energetische Sanierung mindestens auf das Niveau eines Effizienzhauses 70 EE erfolgen.
  • Die erworbene Immobilie muss für mindestens fünf Jahre selbst zu Wohnzwecken genutzt werden.

Ab dem 1. Januar 2025 wird das Programm erweitert, sodass auch der Erwerb von sanierungsbedürftigen denkmalgeschützten Gebäuden förderfähig ist. Ziel ist es, historische Bausubstanz zu erhalten und zugleich klimafreundlich zu modernisieren. BMW Service Bundes

Wer oder was wird nicht gefördert?

  • Sanierungskosten zum Effizienzhaus
  • Familien, die bereits Baukindergeld oder das “Wohneigentum für Familien” bezogen haben
  • Personen, die bereits über eine Immobilie verfügen
  • zur Umschuldung und Nachfinanzierung bestehender Kredite
  • der Kauf von Ferienimmobilien und Grundstücken

Die Höhe des Kredits richtet sich an die Anzahl der Kinder im Haushalt:

  • 1 Kind: Bis zu 100.000 Euro
  • 2 Kinder: Bis zu 125.000 Euro
  • 3 oder mehr Kinder: Bis zu 150.000 Euro

Zusätzlich können Familien weitere Förderprogramme für die Sanierung, wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), Zuschüsse für Heizungstausch und regionale Förderprogramme in Anspruch nehmen.

Vorteile Nachteile
Finanzielle Unterstützung Sanierungsdruck
Klimafokus Beschränkte Zielgruppe
Regionalförderung Zeitlicher Rahmen

Unterschied zwischen “Jung kauft alt” und “Wohneigentum für Familien”

Die beiden Förderprogramme "Jung kauft Alt" und "Wohneigentum für Familien (WEF)" zielen darauf ab, Familien den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich in ihren Zielsetzungen, Anforderungen und Fördermodalitäten.

Merkmal Jung kauft Alt Wohneigentum für Familien (WEF)
Zielsetzung Förderung des Kaufs und der Sanierung älterer Immobilien, Wiederbelebung von Ortskernen Unterstützung beim Neubau oder Erstkauf von klimafreundlichen Immobilien
Förderart Zinsgünstige Kredite für Kauf und Sanierung Zinsgünstige Kredite für Neubau oder Erstkauf
Förderhöhe 100.000 Euro (1 Kind), bis zu 150.000 Euro (3 Kinder oder mehr) Bis zu 240.000 Euro
Einkommensgrenze 90.000 Euro (1 Kind) + 10.000 Euro pro weiterem Kind 90.000 Euro (1 Kind) + 10.000 Euro pro weiterem Kind
Förderfähige Immobilien Bestandsimmobilien mit Sanierungsbedarf Neubauten oder erstbezogene, energieeffiziente Immobilien
Energieeffizienz Sanierung auf Effizienzhaus-Niveau erforderlich (z. B. Effizienzhaus 70) Hohe Energieeffizienz von Anfang an (z. B. KfW 55 oder besser)
Zielgruppe Junge Familien, die ältere Immobilien bevorzugen und sanieren möchten Familien, die energieeffiziente Neubauten erwerben wollen
Fokusregionen Ländliche oder strukturschwache Regionen Überregional, unabhängig von Standort
Laufzeit der Förderung Innerhalb von 54 Monaten muss Sanierung abgeschlossen sein Keine spezifische Frist für Nutzung des Kredits
Umweltbezug Sanierung zur Erhöhung der Energieeffizienz und Erhalt bestehender Substanz Neubauten mit Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Was bedeutet das Ende des Baukindergeldes für Familien?

Das Baukindergeld bot Familien mit Kindern über einen Zeitraum von 10 Jahren 1.200 Euro pro Kind und Jahr, was eine Gesamtsumme von bis zu 12.000 Euro pro Kind bedeutete. Familien müssen nun mehr Eigenanteil aufbringen, um Finanzierungen von Banken zu erhalten. Besonders für Familien mit geringerem Einkommen oder ohne finanzielle Rücklagen wird der Einstieg ins Wohneigentum schwieriger.

Zusätzlich fällt der Wegfall des Baukindergeldes in eine Zeit, in der die Preise für Immobilien und Baumaterialien stark gestiegen sind. Dies betrifft vor allem Großstädte wie München, Berlin oder Hamburg.

Die neuen Förderprogramme wie das "Wohneigentum für Familien" bieten zwar Alternativen, sind aber oft an strengere Bedingungen geknüpft. Für viele Familien bleibt die Finanzierung des Eigenheims somit eine größere Hürde, die ohne erhebliche Eigenmittel kaum zu überwinden ist.

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Ist das Baukindergeld in Zukunft wieder möglich?

Die Frage, ob das Baukindergeld in Deutschland zurückkehren könnte, ist eng mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren verbunden. Aktuell gibt es keine konkreten Pläne, das Baukindergeld in seiner ursprünglichen Form wieder einzuführen.

Befürworter: Einige Politiker und Familienverbände setzen sich für eine Neuauflage des Baukindergeldes ein. Sie argumentieren, dass es eine wichtige Hilfe für Familien mit mittlerem Einkommen war, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Besonders in ländlichen Regionen hat das Baukindergeld dazu beigetragen, Wohneigentum für Familien attraktiver zu machen.

Kritiker: Andere Stimmen, insbesondere aus wirtschaftsnahen Kreisen, lehnen eine Rückkehr ab. Hauptargumente sind zu hohe Kosten, fehlender Fokus auf Nachhaltigkeit und dass die höhe des Baukindergeldes die Immobilienpreise in Großstädten nicht abdecken.

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